POLITICAL BODIES 2015
Hamburg-Dakar-Köln
Kampnagel – Theater im Bauturm / Februar 2015
Internationales Tanzfestival Kaay Fecc, Dakar, Senegal / Mai 2015
Symposium „African HipHop – a Lesson for European Democracy?“
6 und 7 Februar 2015 - Kampnagel

PRESSESTIMMEN:
taz / 04.02.2015
Der widerständige Körper
„Trotz seiner starken Fundierung in den persönlichen Geschichten der Tänzer und ihres Landes ist Political Bodies kein Stück nur über Dakars politische Hip Hop Szene oder den Widerstand im Senegal geworden. Denn es geht um Themen, die überall auf der Welt eine Rolle spielen: Aufbegehren, Mobilisierung, unfertige und sich verändernde Lebenswelten. Die globale Kultur des Hip Hop mit ihren vielen verschiedenen Stilen und Richtungen bietet diesen Themen eine angemessene Plattform. Und sie eignet sich, wie Political Bodies zeigt, nicht nur für die Straße, sondern auch bestens für die Bühne.“
Auszug aus dem Zeitungsartikel von Karla Baum.

„Do you know who I am?“
Das ist eine der Fragen, die uns B-boy Benji täglich stellt. Anders als Lamine, der erst dann protestieren möchte, wenn er seinen täglichen Kalziumbedarf gedeckt hat. B-boy Abdallah klettert in den politischen Olymp und beschimpft die Mächtigen und Vieira erinnert in seinem Lied an die Wurzeln der afrikanischen Völker. Nur Baïdy bleibt still und will nicht über diese Dinge reden. Es ist zu kompliziert, zu groß, zu dunkel in ihm.
„Wo warst du, als die Revolution durch die Straßen fegte?“
Das war eine der Fragen, die die Choreografin Yolanda Gutiérrez 5 Tänzern aus Dakar bezüglich der Unruhen, die in der senegalesischen Hauptstadt im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im Jahre 2012 stattfanden, stellte. Die Antworten haben sie ihr mit ihren Körpern vorgeführt. Sie sagten ihr, was sie jetzt, zwei Jahre später, immer noch aufregt und sie zeigten ihr, wo sie ihr Land gerne sähen, was sie vermissen und wovon sie genug haben. „Y'en a marre!“ - Es reicht! - so hieß der Schlachtruf und die Organisation, die von Intellektuellen, Journalisten und Künstlern, darunter B-Boys und Hip-Hopper, gegründet wurde, um der Bevölkerung klar zu machen, das sie zusammen einen großen politischen Einfluss haben können. Aber wohin führt dieser Schlachtruf jetzt genau?

Für das Tanz- und Musikprojekt „Political Bodies“ untersuchen die deutsch-mexikanische Choreografin Yolanda Gutiérrez und der Dramaturg Jens Dietrich gemeinsam mit dem senegalesischen Musiker Matador, dem afroamerikanischen DJ Zen Jefferson sowie fünf senegalesischen Breakdancern die Methoden und choreographischen Ausdruckformen, mit denen die Protestierenden ihre Körper erfolgreich in Szene setzten. Im Dialog zwischen Musikern und Tänzern wird ein tänzerisches Wörterbuch des politischen Kampfes erarbeitet, das dem Verhältnis von Körper und Politik, künstlerischer Aktion und politischer Mobilisierung am Beispiel der „Y’en a marre“-Proteste nachgeht.

Parallel zu den Aufführungen wird auf Kampnagel ein zweitägiges Symposium zum Thema „African HipHop – a Lesson for European Democracy?“ ausgerichtet, in dessen Zentrum Themen wie die Ästhetisierung von Protestkulturen, die Politisierung des Hip Hop im Senegal sowie der Austausch zwischen senegalesischen und deutschen Projektkulturen stehen. In Kooperation mit der Hamburger HipHop Academy finden im Rahmen des Symposiums der Breakdance-Wettbewerb „Body is my battlefield“ sowie Workshops der senegalesischen Tänzer für junge Mitglieder der Hamburger Academy statt.

[Künstlerische Leitung] Yolanda Gutiérrez [Choreographie], Jens Dietrich [Dramaturgie]
[Assistenz] Daniel Chelminiak
[Management] Janosch Pomerecke
[Bühne] Anton Lukas
[Kostüme] Tukki Mode
[Tanz] Baidy Ba, B-Boy Abdallah, B-Boy Ben-J,Papa Sangone Vieira, Lamine Diagne.
[Musik] Matador
[DJ] Zen Jefferson
[Licht] Ricarda Könecke
[Praktikantin] Joana Richter
[Booking] Anette Buschermöhle
[Training] Saky Tchebe Bertrand (SEN) Wajdi Gagui (MOR) Nina Wollny (DE) Trinidad Martínez (ES) Andres Moreno García (MEX)

Hamburg-Dakar-Köln
[Special guest] Dijily Bagdad

Eine Produktion von Gutiérrez/Dietrich together with Kampnagel and Theater im Bauturm.
Mit freundlicher Unterstützung vom L'ecole de Sables/Djante Bi-Toubab Dialaw

Lesen sie den Bericht von der TAZ

Hören Sie im Deutschlandfunk - Widerstand in Bewegung von Alexander Kohlmann

Gefördert im Fonds TURN Fund of the German Federal Cultural Foundation